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Sondeln in Vahrendorf, Hamburg

News aus der Sondengängerszene.

Beitragvon AusHamburg » So 22. Apr 2018, 11:13

sondeln in Wahrendorf bei Harburg

In Vahrendorf (Landkreis Harburg)... Stille herrscht, wenn sich die ehemaligen Soldaten unter dem schmiedeeisernen Kreuz auf dem Soldatenfriedhof versammeln - Totenstille. Unter 47 grauen Steinkreuzen liegen die Überreste ihrer Kameraden. Von Männern mag niemand sprechen. Die meisten waren 17, 18 Jahre alt, der jüngste gerade einmal 15. Gestorben sind 44 von ihnen in der Nacht des 26. April 1945, zwölf Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, acht Tage vor der Kapitulation Hamburgs. Den Platz, an dem sie heute begraben sind, sollten sie damals erobern. Wolfgang Buchwald, der den Angriff auf Vahrendorf überlebte, erinnerte sich einmal: "Es war einfach nur ein fürchterliches Gemetzel."
Gegen ein Uhr nachts verließen die Jugendlichen ihre Schützengräben und Bunker, die heute noch im Laubwald östlich von Vahrendorf zu erkennen sind. Die Briten wurden überrascht, für ein paar Stunden eroberten die Deutschen das Dorf. Chaos herrschte, niemand wusste, wo der Gegner oder eigene Leute stecken. Im Morgengrauen drängten die Briten die Angreifer wieder zurück. 63 deutsche Gefallene des Gefechtes sind auf den Friedhöfen in Vahrendorf, Harburg, Hittfeld, Jesteburg und Buchholz beigesetzt. Das britische "Devonshire"-Regiment beklagte 90 Tote.
Gleichzeitig begannen hinter den britischen Linien geheime Verhandlungen über die Kapitulation Hamburgs. Niemand interessierte sich für das Ergebnis des Nachtangriffs, niemand wollte etwas über die Verluste wissen. "Sie starben, damit Hamburg leben würde", soll Wolz später gesagt haben. Die Stadt kapitulierte am 3. Mai.
AusHamburg Offline

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