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Zündverhalten von Bomben und Granaten durch Bergemagnete

Tipps & Tricks zum Bergen von Metallobjekten aus Flüssen und Seen mittels einem Magneten.

Beitragvon lifestyle » Fr 27. Feb 2015, 17:58

Hallo zusammen!

ich würde mich freuen wenn ich hier einen fachkunden Spezialisten finden könnte der mir eine genaue Auskunft über das Zündverhalten von Wurfgranaten, Panzer-, Spreng-, Gewehr-, + Handgranaten und Fliegerbomben geben kann in Bezug auf Magnete. - Bei Minen weiß ich das diese mittels Magnetzünder zur Detonation gebracht werden können, somit steht man schon fast mit einem Bein im Grab wenn man eine Mine am Bergemagneten hat.
Aber wie sieht es bei den übrigen Granaten und Bomben des 2WK aus?
Bitte schreibt nicht das man sofort den KRD verständigen soll, oder das immer die Möglichkeit einer Detonation besteht.
Das wissen wir ja selbstverständlich.
Wie groß ist die tatsächliche Gefahr einer ungewollten Auslösung durch einen starken Bergemagneten?
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Beitragvon Forenchef » Fr 27. Feb 2015, 18:03

die gefahr ist indirekt. weniger der magnet mehr die bewegung ist die gefahr. die detonation muss nicht durch die erste bewegung ausgelöst werden. :weisheit:
f d s
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wir sind alle schatzsucher. das vereint uns.
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Beitragvon lifestyle » Fr 27. Feb 2015, 18:21

ja korrekt, die Bergung, wenn man den Magneten inkl. etwaiger "Granate" an Land zieht, ist das gefährlichste.

Wobei ich persönlich finde das man das zufällige Bergen von einer Granate mit einem Magneten als weniger gefährlich einstufen sollte als wenn man mit einem Spaten auf eine Granate oder Bombe trift.

Eine etwaige Detonation unter Wasser ist zudem deutlich ungefährlicher als an der Oberfläche.

Die Frage ist nur wie hoch ist die technische Wahrscheinlichkeit eine Granate versehentlich durch Magnetismus zu zünden? :gruebel:

Jemand vom KRD oder ein Bombenspezialist müsste so eine technische Frage beantworten können.
Oder wer kennt sich aus?

Danke und viele Grüße!
p.s. ich hoffe ich werde in Zukunft keine Sprengmittel finden.
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Beitragvon Feingold » Fr 27. Feb 2015, 19:46

lifestyle hat geschrieben:Bitte schreibt nicht das man sofort den KRD verständigen soll, oder das immer die Möglichkeit einer Detonation besteht.
Das wissen wir ja selbstverständlich.
Wie groß ist die tatsächliche Gefahr einer ungewollten Auslösung durch einen starken Bergemagneten?


Die Antwort gibt du doch selbst: "es besteht immer die Möglichkeit einer Detonation". - mir reicht das als Antwort.

Kampfmittel sind Gefählich, da lass ich die Finger davon und melde das Zeug den Profis (KRD, KMRD...)

Wie groß die tatsächliche Gefahr ist? Das weiß niemand, auch nicht der KRD.
Weil es niemand testen kann. Die Kampfmittel liegen halt schon seit ca. 70 Jahren im Boden oder Wasser. Ich habe mal gelesen, das der KRD die "Fundstücke" inklusive Magneten entsorgen, scheint wohl sicherer zu sein.
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Beitragvon Storchiftw » Mo 30. Mär 2015, 21:13

Welchen günstigen würdet ihr mir empfehlen? :willkommen:
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Beitragvon Adebar » Di 31. Mär 2015, 15:08

Hallo,

ich habe mich sehr lange mit der Thematik Artillerie- und Infanteriemunition auseinandergesetzt, habe auch eine ganz gute Biliothek diesbezüglich, allerdings mit dem Schwerpunkt WK1.

Jedenfalls ist ein Auslösen rein durch Magnetismus nicht zu erwarten, da die Zünder bei Arimun seinerzeit rein mechanisch funktionierten und bei Fliegerbomben allenfalls noch chemische Zünder dazukommen.
Und einen Torpedo oder eine Seemine wirst Du vermutlich nicht aus'm Bach angeln.

Wie schon oben erwähnt, ist die Lageveränderung hier das Hauptproblem, sowohl aus mechanischer als auch chemischer Sicht.

Aus mechanischer Sicht im besonderen die handhabungsunsicheren Zünder der deutschen 8,8cm (und größer) Granaten (Flak und Panzerspreng) mit "vorgespanntem Schlagbolzen", wie der S/30 und S/60 sowie ganz besonders der bekannte Bodenzünder 5127 und andere...
Die Dinger, wenn "blind" sind so kritisch, daß sie stets vor Ort gesprengt werden.

Aus chemischer Sicht wurde in schlechten Zeiten, bei TNT-Knappheit gerne auf Ersatzsprengstoffe zurückgegriffen. Hier ist z.B. die Pikrinsäure ganz nett. Durch ihren sauren Charakter bildet sie in Verbindung mit Metallen Salze, die sog. Pikrate. Diese bitter schmeckenden, stark gelb färbenden Kristalle reagieren allergisch auf Reibung, Stoß und Wärme. Daher wurden die Zünder und Granatkörper innen lackiert oder mit Pappe ausgeschlagen um die Verbindung zu verhindern. Nur, ob die Lackschicht nach 70-100 Jahren noch intakt ist?
Auch die üblichen Initialsprengstoffe der Übertragungsladungen wie z.B. Quecksilberfulminat (Knallquecksilber) oder Bleiazid kann sich durch die lange Liegezeit verändern und es noch stoßempfindlicher machen, wie es sowieso schon ist.

Bei Fliegerbomben kommt noch der Aceton-Langzeitzünder hinzu. Eine normalerweise beim Abwurf automatisch zerstört werdende Glasampulle ist hierbei mit Aceton gefüllt. Das Aceton löst langsam einige Scheiben aus Zelloloid auf, die einen Schlagbolzen sichern. Sind die Plättchen geschwächt genug, löst der Schlagbolzen aus und die Bombe detoniert.
Nun kam es vor, daß die Glasampulle nicht zerstört wurde. Möglicherweise hat sie aber einen Haarriss und durch die Lageveränderung geht sie dann erst kaputt.

Gibt also viele Möglichkeiten, was alles passieren kann. Der Magnetismus ist m.M.n. nur bei maritimen Sprengkörpern relevant.

Grüße,
Dierk
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Beitragvon clicker-pete » Di 31. Mär 2015, 16:49

:popcorn: Wow, das sind spannende Infos... Danke dafür! :thanks
Chuck Norris bewegt seine Sonde nicht, die Erde bewegt sich unter seiner Sonde.
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Beitragvon lifestyle » Mi 1. Apr 2015, 12:44

ja echt sehr interessant. Danke dir!
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Beitragvon DrTTox » Di 16. Jun 2015, 03:23

Gute Infos :thanks
Alles, was nicht natürlich ist, ist unvollkommen.


Napoleon I. Bonaparte
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Beitragvon Maggai » Do 17. Sep 2015, 08:35

Kompliment!
Gute Infos :thanks
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