von The_Duke » Fr 24. Mär 2017, 08:51
Hallo,
Blei ist ja auch immer wieder Thema im anglerischen Bereich.
Ich habe dazu in einem Forum vor einiger Zeit etwas dazu geschrieben und kopiere das mal eben hier rein.
Blei selbst ist als Metall nicht unbedingt giftig...die Giftigkeit des Bleis besteht nur in seiner Ionenform,
d.h. wenn es als gelöstes Salz vorliegt oder in seiner oxidierten Form (Bleioxid).
Blei ist, in den Organismus gelangt, ein hochgiftiges Schwermetall.
Es reichert sich im Körper an und kann von diesem nicht abgebaut oder ausgeschieden werden.
Es führt zu irreversiblen Schäden im Organismus.
Das Schwermetall gelangt in den Blutkreislauf und kann bei Kindern unter anderem
zu Gehirnfunktionsstörungen, Herabsetzung der Intelligenzleistung und Verhaltensstörungen führen.
Weitere Symptome bei Bleivergiftung sind Erkrankungen der Nieren und des Herzens,
der Haut, der Schleimhäute, des Darms und Magens.
Schädigungen des Rückenmarkes können ebenso auftreten wie Blutarmut.
Im Extremfall enden Bleivergiftungen mit dem Tod.
Medizinisch erfasst ist die Bleikrankheit, die sich in Müdigkeit, Appetitlosigkeit,
Kopfschmerzen, Hautblässe oder Muskelschwäche äußert.
Die Aufnahme von elementarem Blei ist bei normalem (anglerischem) Umgang unkritisch,
allerdings sollte man nicht, wie schon öfters gesehen, Bleischrote mit den Zähnen zusammendrücken.
Nach dem Wühlen in der Bleitasche sollte man vor dem Essen die Hände waschen.
Eingeatmet werden kann Blei beim Schmelzen (Verdampfungstemperatur um die 1000°C wobei allerdings flüssiges Blei schon etwas ausgast)
In die Umwelt ausgebrachtes elementares Blei (z.B. Angler, Jäger) wird erst nach seiner
chemischen Umwandlung in Ionenform (Salz, Oxid) toxisch relevant (giftig).
Möglich ist dies z.B. durch den bekannten "sauren Regen" , längerem Aussetzen von Sauerstoff (Luft) oder beidem zusammen.
Blei ist jedoch relativ reaktionsträge und Bleioxid ist praktisch in Wasser unlöslich!
Bildet sich nun eine weiße Bleioxidschicht um das Blei im Wasser, so wirkt diese
wie eine schützende Patina, die eine weitere Oxidation verhindert.
Das Blei ist dann praktisch chemisch gesehen tot.
Fast gleich verhält sich Bleicarbonat (Kohlensaures Blei), das sich durch im Wasser gelöstes CO2 bilden kann.
Es ist ebenfalls nahezu unlöslich.
Schwierig wird es auf sogenannten sauren Böden (z.B. Moor).
Dort kann das Blei reaktiv in Ionenform übergehen, z.B. wenn bleihaltiges
Schrot verschossen wurde.
Ebenso können Vögel diese Schrotkörner für fressbare Körner halten.
Im Magen reagiert es mit der Magensäure zu Bleichlorid, welches schon eine
beachtenswerte Löslichkeit von ca. 5g in einem Liter Wasser hat.
Dadurch wird es toxisch relevant für den Organismus.
Deswegen ist oral aufgenommes Blei sehr bedenklich für den Menschen,
da es voll zum Tragen kommt.
Gruß
Norbert