Laut Forumsuche gibt es keinen eigenen Thread dazu (oder doch?). Sicher wird es dem einen oder anderen schon zum Hals raushängen, aber ich finde auch, dass man darüber mal gesprochen haben sollte.
Achtung vornweg: Dieser Thread soll keine Panikmache sein, aber besser, man hat sich mal damit beschäftigt.
Hier mal eine kleine Zusammenfassung zum Thema:
Der Fuchsbandwurm (genau genommen dessen Eier) wird, wie der Name vermuten lässt, hauptsächlich über den Kot des Fuchses (aber auch anderen Tieren wie Nagern und Katzen/Hunde) verbreitet. Er ist ein Parasit und ist anders als häufig angenommen, nicht riesig und lang, sondern relativ klein (nur ein paar mm) und für den Menschen äußerst gefährlich.
Warum?
Nun, eigentlich ist der Mensch ein sogenannter Fehlwirt, gehört also eigentlich nicht zum Lebenszyklus des Wurmes, weswegen sein Weg auch im Menschen endet. Verschluckt man versehentlich die im Fuchskot mit dem blosen Auge unsichtbaren Eier, wird es gefährlich. Die schlüpfenden Larven bohren sich im Verdauungstrakt durch die Darmwand und gelangen durch die Blutbahn in die Leber, wo sie im späteren Stadium krebsartige Geschwülste bilden. Auch andere Organe werden, wenn auch seltener, befallen.
Ohne Behandlung führt die Infektion nahezu immer zum Tod.
Mit Behandlung entsprechender Chemotherapien und lebenslanger Einnahme von Tabletten überlebt man zwar (Chance liegt bei ca. 80%), heilbar ist diese Krankheit aber nicht. Hinzu kommt, dass man eventuell die Hardcore-Therapien körperlich nicht übersteht ...
In jedem Falle ist eine Erkrankung also richtig doll beschissen ...
Hinzu kommt eine lange Inkubationszeit von 10-15 Jahren, bis man die Krankheit überhaupt merkt. Meistens ist es dann aber viel zu spät. Deswegen ist es auch so schwierig über die Übertragungswege detailliertes Wissen anzuhäufen.
Deshalb weitere wichtige Fakten:
- die Eier können nach ihrem Ausscheiden noch monatelang infektiös bleiben
- die Eier sind mit dem blosen Auge nicht sichtbar, klebrig und somit gut haftend
- durch ihre Größe können die Eier sich auch im Wind bewegen
- es gibt derzeit jährlich eine handvoll Neuinfektionen (<100), hauptsächlich sollen das aber Landwirte und Hunde/Katzenbesitzer sein
- hauptsächlich betroffen sind die an der gemeinsam Grenze liegenden Regionen Schweiz, Frankreich, Deutschland, Österreich, in Deutschland ist Baden Württemberg das meist betroffene Gebiet (>60% der Infektionen)
- die Krankheit ist seit Ausrottung der Tollwut eher auf dem Vormarsch, breitet sich also auch stärker in anderen Regionen aus.
Wer will kann hier weiter lesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fuchsbandwurm
oder
http://www.netdoktor.de/krankheiten/echinokokkose/
oder
http://www.internisten-im-netz.de/de_fu ... _1424.html
Die hauptsächliche Frage die man sich also stellen sollte: Wie schützt man sich?
Ich erwäge für mich folgende Punkte:
1. Beim Sondengehen Handschuhe tragen!
Ich finde Handschuhe sind schon fast Pflicht. Auch den ein oder anderen Griff an einen abgebrochenen Flaschenhals hat ein Handschuh bei mir verhindert. Wenn ich einen Happen esse, kann ich einfach die Handschuhe abziehen und darunter habe ich saubere Hände zum essen und trinken.
2. Dreck reinigt nicht den Magen!
Neulich las ich von Leuten, die ihre Münzen sauber lecken?
Pfui! Dreck gehört nicht in den Mund ... es mag ein Sechser im Lotto sein, gerade einen infektiösen Fuchsbandwurmhaufen zu erwischen, aber das muss nun wirklich nicht sein.
3. Sauber bleiben!
Dreck sollte allgemein möglichst ausserhalb des Wohnbereichs bleiben, denn auch hier ist es möglich, wenn auch seeehr unwahrscheinlich, das Zeug in die eigenen 4 Wände zu schleppen. Dreckige Sachen gehören in die Wäsche, Hände gehören nach der "Drecksarbeit" gewaschen.
4. Lebensmittel waschen bzw. gut garen!
Auch frische Lebensmittel, besonders Gemüse, gehören gewaschen! Die Bandwurm-Eier sind in der Regel gut abzuwaschen. Wer auf Nummer sicher gehen will: ab 60°C Gartemperatur geht es den Eiern an die Eier
5. Kopf einschalten!
Ich las irgendwo von einem Fall, bei dem eine Person sich infiziert hat, indem sie in einen Fuchsbau gekrochen ist. Sowas sollte einen der gesunde Menschenverstand verbieten. Ebenso dazu gehört keine Tierkadaver mit den blosen Händen zu berühren oder gar irgendwelchen Kot anzufassen.
Panik bekommen? Auf keinen Fall!
Man kann sowieso nicht alles kontrollieren ... welcher Supermarkt/Bauer/landwirtschaftliche Betrieb kann schon garantieren, dass kein Fuchs auf seinen Salat gekackt hat? Es besteht immer ein Restrisiko, dass es zu minimieren gilt .... thats life ...
Sooo, das wars erst mal!
Die Wissensbasis des obigen Beitrags basiert auf diversen Seiten, die ich gewissenhaft durchlesen habe. Ich bitte also um Korrekturen, falls etwas ganz und gar nicht stimmen sollte.
Ich bitte ausserdem um rege Diskussionen, Kritiken und Vorschläge. Was tut ihr dagegen? Haltet ihr das für Panikmache?
Grüße!

