Habe mal gegoogelt:
Von Giessen aus fährt monatlich zweimal ein Wagen, das sogenannte Geldkärrnchen, nach dem 5 Stunden davon entfernten Landstädtchen Gladenbach, um von dort die herrschaftlichen und Privatgelder, Briefe und Paquete abzuholen. Auf dem Wege dahin führt eine schöne Aue zuerst nach dem Dorfe Krofdorf, welches eine Stunde von Giessen entfernt ist; von da gelangt man in den Krofdorfer Wald, durch welchen eine schöne und breite Straße führt und der sich in der Nähe von Kirchfors mit einem andern Walde vereinigt. Von hier aus fängt der Weg an sehr beschwerlich zu werden und kann, zumal bei ungünstiger Witterung, oft nur mit Gefahr geritten oder gefahren werden; über hohe, mit Bäumen und Gesträuch bewachsene Berge, durch schauerliche Hohlwege, deren Seitenwände bedeutende Felsenmassen bilden, auf Wegen, die kaum eines Wagens Breite fassen und an tiefen Abgründen hinführen, gelangt man, meistens im Walde, über Rollshausen nach dem Dorfe Mornshausen, das eine halbe Stunde von Gladenbach liegt. ...
So beginnt die legendäre Geschichte vom Überfall einer Postkutsche anno 1822. Damals, genau am 19. Mai 1822, überfielen 8 arme Bauern und Tagelöhner aus Kombach (bei Biedenkopf) die großherzogliche Postkutsche und erbeuteten dabei die erstaunliche Summe von 10466 Gulden. Das entspricht, nach heuten Wertmaßstäben, ca. einer halben Million Euro. Nach einer aufwändigen Rasterfahndung durch den Gießener Criminalinspektor Danz wurden 7 der 8 Täter gefasst und nach zweitägigem Gerichtsprozess am 25. März 1824 zum Tode verurteilt. Am 7. Oktober 1824 wurden die Verurtheilten in Giessen auf dem Marktplatze vor dem Rathhause durch's Schwerdt vom Leben zum Tode gebracht. Nur der Anstifter entkam durch Flucht ins gelobte Land Amerika.
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http://www.lohra-dsl.de/siebenwege3.htm