eine Frage brennt mir auf der Zunge. Wie nehmt ihr Kontakt zu Bauern auf, deren Felder sich in vielversprechenden Gebieten befinden? Also, ich bin jetzt nicht der "Nachtjäger", der ungefragt fremde Felder durchforstet, immer die Angst im Nacken, vom Bauern - vielleicht in Begleitung der grün gekleideten Herren - erwischt zu werden. Auf derlei Nervenkitzel verzichte ich dankend.
Ich stellte kürzlich einem Bauern im Bezirk Tulln (ehemaliges, bekanntes römisches Gebiet - natürlich außerhalb von bekannten Bodendenkmälern), der eben seinen Traktor am Feldrand nach dem Pflügen zum Stillstand brachte die Frage, ob er denn einverstanden sei, wenn ich sein Feld auf "Schätze" und Relikte untersuchen würde. Und erwähnte schnell noch, dass sämtlicher Metallschrott von mir gesammelt und entsorgt werden würde, wovon sein Werkzeug zur Feldarbeit sicher profitieren könnte. Als ich den immer misstrauischeren Blick sah und er meinte "Wos wülst?" erzählte ich ihm rasch von der 50%en Gewinnbeteiligung, für den unwahrscheinlichen Fall eines wertvollen Fundes. Der Mann behandelte mich wie einen Zeugen Jehovas vor der Wohnungstür und verscheuchte mich quasi.
Alte bauern sind offenbar wenig aufgeschlossen gegenüber Dingen, die sie nicht kennen. Oder befürchten das man ihnen böses will. Vielleicht aus gutem Grunde - man liest ja viel von Gaunern und Betrügern. Obwohl - was denkt er, auf welche Weise ich ihm schaden könnte? Glaubt er ich vergrabe Minen auf seinem Feld oder so?
Ist der Bauer einverstanden und tut die Sache mit einem "jaja, dann mach mal" ab, so ist es noch nicht getan. Denn ich muss ihn dazu bringen, einen Zettel zu unterschreiben der belegt, was eben ausgemacht war. Denn besonders in vielversprechendem Gebiet ist es wohl ärgerlich, wenn besagter Bauer plötzlich eine Vereinbarung "vergessen" hat, wenn er einen "Schatz" vor sich sieht. Allerdings, wer gibt schon seine Unterschrift einem Fremden, der einem plötzlich auf dem Feld anquatscht? Aber ich habe auch keine Lust, jetzt mit jedem potenziellem Pächter/Besitzer eines Feldes im nächsten Wirtshaus brüderlich Freundschaft zu trinken, nur um eine Erlaubnis zu erhalten.
Wie macht ihr es denn, die ihr auch gerne mit offizieller Sucherlaubnis des Besitzers eines Grundstückes sondelt? Habt ihr da Tipps für mich? Wäre echt dankbar!
NOCH ETWAS:
Reinhold Ostler schrieb in seinem Buch, es wäre wahrlich saudumm in Internetforen seine Funde kundzutun, da diese Foren durchwegs und ausnahmslos von argwöhnischen Archäologen inkognito und auch unsichtbar durchsetzt wäre, die nichts besseres zu tun hätten als Findern - die womöglich sogar ihren Wohnort im Forum hinterlassen haben - einen Strick zu drehen.
Versteht mich jetzt nicht falsch, oder haltet mich für einen pessimistischen Schwarzmaler. Aber ich finde man darf ja auch über unangenehme Dinge schreiben/reden, ich bin aber ansonsten eine Frohnatur.
Habt ihr darüber schon den einen oder anderen Gedanken verloren? Ich meine, dass hier keiner einen Jahrzehnte Fund lauthals mit Fotos platzieren wird, nehme ich schon an. Aber an sich ist es ja auch schon so eine Gratwanderung, ist doch schon der Akt eine gefundene keltische Münze in Besitz zu nehmen und dies nicht sofort zu melden so eine Sache...
Seit ich Ostler's Buch verschlungen habe
So, das war laut gedacht
Lg
Tom



