Die Diskussionen der vergangenen Monate rund um die Argumente gegen die Beteiligung der Sondengänger an der Erforschung unserer gemeinsamen Geschichte und die oftmals substanzlosen Gegenargumente der Denkmalbehörden, scheinen auch bei der DGUF ein erstes Umdenken zu bewirken.
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Auch wenn die Stellungnahme dazu eher verhalten und auf Umwegen, durch die Blume, abgegeben wird, so ist die Richtung doch schon mal etwas in die Richtung von uns Sondengängern gewendet...
Zitat aus dem aktuellen Newsletter:
"4.2.
Die Freuden der Metallsuche: "Künstlerische" Schatzsuche erregt Aufsehen
Die Metallsuche ist ein Hobby, dem in der deutschsprachigen Archäologie
bisher nur wenig Verständnis entgegengebracht worden ist (um es höflich
auszudrücken). Dennoch ist die Anzahl der Personen, die "dem Hobby"
nachgehen, seit Jahrzehnten stetig und massiv angewachsen. Eine Aktion
eines deutschen Künstlers im englischen Folkestone hat nun einiges
Medieninteresse hervorgerufen: Der Bildhauer und Objektkünstler Michael
Sailstorfer vergrub im August Goldbarren am Strand, und jeder, der wollte,
konnte und kann danach suchen. Ein Ansturm von Schatzsuchern war die
Folge. Wie Metallsucher selbst bei einschlägigen Befragungen (und auch im
unten genannten Guardian-Artikel) feststellen, geht es vielen bei der
"Schatzsuche" jedoch keineswegs um einen raschen Profit. Ein
hedonistisches Element spielt, wie Matthias Jung schon festgestellt hat,
eine gewisse Rolle, das Motivspektrum ist aber generell sehr breit. Es
reicht von einem genuinen Interesse an der Erforschung der Geschichte und
an der Rettung von Funden vor Pflug, modernen Düngern oder auch
Bauarbeiten über körperliche Betätigung in frischer Luft, über den
Wunsch, allein mit sich selbst zu sein oder Stress abzubauen, bis hin zur
Reinigung der Natur von Metallmüll. Was den meisten Metallsuchern gemein
ist, ist jedenfalls eine starke Leidenschaft für ihr Hobby - eine
Ressource, die man in England und Wales, aber auch in Dänemark seit
langem produktiv für die Archäologie nützt. "Im deutschen Sprachraum
sind wir leider davon noch weit entfernt", sagt Prof. Dr. Raimund Karl
(Universität Bangor), "zum Schaden der archäologischen Wissenschaft.
Diesen Schaden verursachen wenigstens ebenso sehr wir mit unserer
ideologisch bedingten Ablehnung von zivilgesellschaftlicher
Eigeninitiative wie jene, die Funde (und noch viel mehr Schrott) im Feld
ausgraben."
"The joy of metal detecting – it’s not just about the treasure" (The
Guardian, 29.8.):
http://www.theguardian.com/commentisfre ... tone-beach
Huth, Chr. (2013). Vom rechten Umgang mit Sondengängern: Das "Portable
Antiquities Scheme" in England und Wales und seine Folgen. Archäologische
Informationen 36, 2013, 129-137.
http://dx.doi.org/10.11588/ai.2013.0.15327"
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