Hallo zusammen!
Dann stell ich mich vielleicht auch mal vor, obwohl ich nicht mal einen Metalldetektor habe und wohl auch nie haben werde. Ich bin Susanne, 30 Jahre alt, und komme aus Aachen.
Ich bin von eurem Hobby total fasziniert, habe selber sehr stark das Jäger-und-Sammler-Gen, wobei ich das eher beim Jagen als beim Sammeln auslebe. Ich kann stundenlang auf Youtube Videos von Sondlern anschauen und gehe manchmal mit meinem Bruder, der Geschichte studiert hat, in den Bunkern unserer Umgebung auf Tour. Vor ein paar Jahren habe ich mal beim Fossilien-Suchen auf einem Acker ein altsteinzeitliches Werkzeug gefunden und danach etwas intensiver nach solchen Sachen gesucht - und noch ein paar kleinere Teile aus der neu- und Mittelsteinzeit gefunden. Ich hab auch schon mal Sondler bei uns im Wald getroffen, die mir ihre Funde (WW2-Sachen, Feld-Essbesteck etc.) gezeigt haben. Und ab und zu sammel ich in Rheinland-Pfalz schon mal ein paar alte Tonscherben von den Äckern.
Mir geht's nicht drum, wirklich was wertvolles zu finden. Mir gefällt einfach das Gefühl, etwas in der Hand zu haben, dass vor mir zuletzt ein Steinzeitmensch oder ein Weltkriegssoldat in der Hand hatte. Das finde ich faszinierend.
Selber sondeln werde ich aber wohl nicht - weil mich unsere Gesetzgebung abtörnt. Ich habe damals meinen altsteinzeitlichen Fund zum Stadtarchäologen gebracht. Da wurde er bestimmt und notiert, dass ich ihn habe und dann war gut. Das war für beide Parteien optimal - es war einer der wenigen altsteinzeitlichen Funde in unserer Gegend überhaupt und für den Archäologen von großem Interesse. Heute würde ich sowas bestimmt nicht mehr zum Archäologen bringen, weil ich Angst hätte, dass das gleich eingesackt wird (Schatzregal). In NRW muss man für die Genehmigung (wenn man die überhaupt kriegt) ja auch noch Geld bezahlen. Irgendwie fühle ich mich dann ausgebeutet. Wieso kann man das nicht als Symbiose gestalten? Ich gehe sammeln, melde und zeige meine Funde - und wenn echt mal was richtig wertvolles dabei ist, gebe ich das auch ab. Aber Geld bezahlen, damit ich etwas tue, was im Grunde auch den Behörden nutzt, weil ja sonst keiner danach graben würde? Nee, da komm ich mir veräppelt vor. Ohne Genehmigung ist's mir zu heiß - keine Lust, ständig über die Schulter gucken zu müssen. Und da ich schlichtweg bereits genug Hobbies habe, habe ich auch gar nicht genug Zeit, als dass sich der Betrag für eine Genehmigung lohnen würde.
Tja, das bin ich. Ziemlich armselig vielleicht, dasss ich selber nicht gehe, aber es macht mir trotzdem Spaß, euch beim Suchen und Finden zuzugucken und eure Funde zu bewundern. Und vielleicht kann ich ja mal bei jemandem mitgehen, der in meiner Ecke unterwegs ist? Live zugucken ist bestimmt noch spannender als Youtube.
Viele Grüße
Susanne



