Kleine Geschichte aus Bayern. Wollte erst nicht, möchte aber jetzt doch meinen Senf dazu geben, also:
Es ist gut 3 Jahre her, da hat mein Kumpel bei einer Militär-Recherche zum letzen Krieg an einer besagten Stelle einige römische Münzen gefunden, was gar nicht zu erwarten war. Es waren Sesterzen so aus der Zeit um ca. 250-300 n.Chr. Oh Mann, war der stolz! Und ich freute mich mit ihm. Und weil wir grundehrlich sind, ist er dann zum Bürgermeister und hat seinen Fund vorgelegt. Dieser zeigte sich hoch erfreut, dass sowas in unseren Wäldern vorkommt und rief in Bamberg an, beim LDA.
Die bestellten dann Finder und Bürgermeister gemeinsam ein. Eine freundliche Mitarbeiterin des LDA bedankte sich, wollte Fundumstände wissen, was auch bereitwillig preisgegeben wurde. Dann kamen noch zwei Herren hinzu. Der eine nahm die Münzen, hielt sie unter einen Wasserhahn, um die sich auf der Patina befindlichen Erdreste mit der Hand abzuwaschen...! Er musste nicht viel rubbeln, dann war die gesamte Patina nur noch bruchstückweise vorhanden. Eine Katastrophe!
Der Andere "Fachmann", wohl ein Abteilungsleiter, zeigte sich unfreundlich, unwirsch, und als er hörte, dass ein Detektor zum Einsatz gekommen war, sprach er sofort von Raubgrabung! Mein Kumpel wurde verbal zur "Schnecke" gemacht, mit dem Hinweis, daß "er beim erneuten Suchen ohne Nachforschungsgenehmigung sofort angezeigt wird." Anschließend war der Herr Bürgermeister an der Reihe und ihm wurden heftigste Vorwürfe zuteil. Er decke Raubgrabungen." Die Münzfunde sind bis heute übrigens in keinem Kataster erwähnt, oder verzeichnet....! Den nach der "Grob-Reinigung" nun wertlosen Münzschrott durften sie wieder mitnehmen.
Beide waren sich einig: Das machen wir nie wieder. Der alte Spruch "Gehe nie zu deinem Fürst, wenn du nicht gerufen wirst" hatte sich wieder mal bewahrheitet.
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