Das ist ein spannender Fund! Um so mehr, als ich erst jetzt gelesen habe, wie klein das Teil ist.
Die Außenfläche ist graviert, man sieht Stichel-Spuren (tolle Makroaufnahmen übrigens). Und wenn die Größenangabe stimmt, können die Buchstaben gerade mal etwa 3mm in der Höhe betragen! Noch unglaublicher: Die Buchstaben und die anderen Verzierungen wurden nicht lediglich eingraviert, sondern erhaben herausgearbeitet. Das "schnitzt" man nicht mal so eben nebenbei. 

Für die verschiedenen Farben des Goldes gibt es mit Sicherheit mehrere Erklärungen. Ich vermute eine nachträgliche Vergoldung mit einer andersfarbigen Legierung. Der andere Farbton scheint übrigens nur noch in den Vertiefungen zu sitzen. Ich habe vergoldete Teile aus Bronze, bei denen das ebenso ausieht.
Gegen ein Zierteil, zugehörig zu einen größeren Gegenstand, spricht m. E. dass der Ring hinten schmaler zu sein scheint. Habe ich das richtig gesehen? Und im Bereich des schmaleren Abschnitts sieht es auch so aus, als wären die Kanten der Verzierungen schon ziemlich abgerundet. Das wäre typisch für viel getragene Ringe, die nutzen sich auch an der in der Handfläche liegenden Stelle zuerst ab. Aber ein Innendurchmesser von 12 mm passen bei mir gerade mal auf das erste Glied des kleinen Fingers...
Was mir zur groben zeitlichen Bestimmung einfällt: Ich sehe Buchstaben und lese "acb"  oder auch "ach" in einer Schrift, die sehr nach Fraktur aussieht. Anhaltspunkt für mich ist das "a". Vorher wurde das "a" anders geschrieben.  Die Fraktur-Schrift ist aber erst im 16. Jahrhundert entstanden. Verwendet wurde die Fraktur bis etwa 1945.
Zum Material: Könnte das auch Messing sein? Lass das doch mal von einem Goldschied prüfen!
Gruß
Barbara